Rauhreif im Februar keine Seltenheit

Frühlingserwachen (Imbolc). Die Zeit um Neues entstehen zu sehen

Das keltische Imbolc Fest (2-5. Februar) wurde nicht von der Kirche übernommen und ist daher etwas in Vergessenheit geraten. Teilweise feiern es die "Narren" noch, denn bei ihnen ist die Fastnacht in vollem Gange. Für den Gärtner ist dieses Fest von höchster Bedeutung. Es geht darum in eine Zeit zu starten, die keineswegs so ruhig und ohne Tätigkeit ist wie die vorhergegangene Visionszeit im Januar. 

Es gilt nun den Grundstein zu legen für ein gelingendes Gartenjahr. Sei es indem man die Beete vorbereitet, düngt und "Wurzel-Beikräuter" beseitigt. Oder indem man die Saat vorbereitet, für das passende Saatgut sorgt oder es sogar schon im geschützten Raum vorzieht. Die Sonne reicht oft auch schon wieder aus um gesunde Jungpflanzen zu erhalten die dann eine frühe Ernte ermöglichen. 

Doch vor allem geht es darum die Grundlegenden Tätigkeiten im Garten zu erledigen und gut zu machen "im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt" sagt ein altes Volkslied. Und ob nun mit Ross oder von Hand, der Gartenboden will vorbereitet werden. Dabei läuft man auch schon wieder allerhand Getier über den Weg. Die Würmer, Asseln und Schnecken sind schon fleißig bei der Arbeit und nutzen die warmen Zeiten um schon früh ins Jahr zu starten. 

Um ins Freiland zu pflanzen ist es noch viel zu kalt. Vor allem die Nächte gehen oft unter 0°C und bescheren dadurch Rauhreif, der einen immer wieder an die Gefahren dieser Zeit erinnert. Doch wenn dann die Sonne herauskommt, so wärmt sie einem nicht nur die Haut, sondern auch das Herz. Vielleicht kann man schon ein paar Stare oder andere Zugvögel beobachten, die aus ihrem Winterquartier zurückgekehrt sind. 

All die Planung des vergangenen Winters möchte nun in den Garten einfließen. Wenn noch Anschaffungen zu machen sind, so sollte man diese jetzt noch machen, denn wenn das Gartenjahr fahrt aufgenommen hat kommt man vielleicht nicht mehr dazu. Saatgutmärkte bieten dafür eine hervorragende Gelegenheit. Oft findet man Saatgut aus seiner Region, welches optimal für den Standort angepasst ist. Oder man entdeckt nützliche Gartenhelfer die einem das Leben und Anbauen im Garten vereinfachen. 

Auch die Zeit für den Obst und Beerenschnitt ist nun gekommen. Dazu sucht man sich am besten ein paar sonnige Tage aus, denn die offenen Schnittstellen sollten am besten trocken bleiben um Pilzen keine Chance zu geben. Sobald der Baum dann ausgetrieben hat kommt er besser mit den Verletzungen klar, da er sie verheilen kann. Dabei sollte immer auf ausreichend scharfes Werkzeug geachtet weden um gute Schnittkanten zu erzeugen. 

Doch das wunderbare was man in dieser Zeit genießen kann ist der Austrieb von vielen Pflanzen, seien es die ersten Blumen wie Schneeglöckchen, Krokuse oder Märzenbecher oder der Austrieb der Bäume, die ihre Knospen langsam schwellen lassen und dann von einem Tag auf den anderen öffnen. Ich genieße in dieser Zeit jeden Farbtupfer den es im Garten gibt. Jede Bewegung ob am Boden oder in der Luft, weil ich in allem die Geburt des neuen Jahres beobachten kann.